Dateiverwaltung und Sicherung

Eine gute Struktur und eine sinnvolle Sicherung der Daten ist das A und O (das Alpha und das Omega...) jeder Computerabeit und wem schon einmal der Rechner im falschen Moment abgerauscht ist, ein Programm beim Speichern eingefroren ist oder man aus Versehen etwas löscht, das gar nicht gelöscht werden sollte, der weiß wovon ich hier spreche.

Macht das Spaß? Nein. Aber es ist nicht so schlimm wie man denkt.

Ich werde hier nicht zu tief auf alle möglichen Aspekte eingehen, denn das würde den Rahmen sprengen, aber das wichtigste überhaupt in Stichpunkten:

Speichere nicht nur eine Version:

Am besten Speichert man mehrere Versionen z. B. jede Stunde oder nach jeder größeren Änderungen. Das gilt für Exceldateien, Word-Dokumente und ähnliche Dinge aber besonders auch für aufwendige Progmme wie z. B. 3d-Programme, Video-Schnitt und ähnliches.

Hier ein paar Beispiele wie das aussehen kann:

  • beispiel_datei_01.prj
  • 201115_beispiel_datei_01.prj
  • 201115_beispiel_datei_a.prj

Storage-Time at PatchWork3d

Ich bevorzuge Variante 1, aber jede davon ist eine durchaus saubere Lösung für das Problem. Spätestens wenn man mal eine Bachelor- oder Diplomarbeit oder etwas ähnliches geschrieben hat, sollte man das gerlernt haben. Dabei habe ich bei aufwendigeren Projekte auch schon mal die Zahl 100 überschritten und das ist gar nicht schlimm. Später einige ältere Varianten löschen ist deutlich simpler als etwas nachbauen zu müssen was beinahe nie klappt :).

Backups und RAID-Speicherungen sind nicht das Gleiche

RAID-Speicherung bedeutet nichts anderes, als dass Festplatten/SSDs/etc. automatisiert miteinander abgeglichen werden. Das kann je nach Typ zu einer erhöhten Datensicherheit führen. Was einige aber nicht verstehen ist, dass es hier um eine technische Sicherheit geht. Sobald ihr die Daten abwandelt und dann z. B. etwas überspeichert, wird dies auch in der gespiegelten Variante überschrieben. Dies kann also super helfen, wenn eine Festplatte einen technischen Defekt hat, aber nicht gegen "eure eigene Dummheit".

Deshalb ist es sinnvoll entweder beides oder zumindest echte Backups zu machen. Versionsspeicherung ist auch nicht direkt ein echtes Backup (weil es typischerweise auf dem gleichen Datenträger statt findet und so bei einem Datenträgerdefekt meist nicht mehr hilft) aber es hilft auch gegen diesen "eigene Dummheit"-Faktor.

Software-as-a-service (SAS)-Cloud-Speicherlösungen

Für viele können solche Lösungen in Ordnung sein und sie bieten häufig Backup-Hilfen und technische Ausfallhilfen an, aber es gibt natürlich zwei große Nachteile:

Datenschutz und Sicherheit

Ihr gebt Eure wichtigen Daten an Fremdfirmen über das Internet weiter und könnt Euch nie sicher sein, ob die Daten nicht weitergereicht oder verarbeitet werden. Besonders Dienste von Google stehen da im Verdacht alles mögliche mit den hochgeladenen Informationen zu machen, aber allgemein sollte man hier wirklich nur "unwichtiges" Zeug hinterlegen. Eine Passwortliste, die Geburtsurkunde oder Unterschriften, wichtige Geschäftsdaten, usw sollten nie auf einem externen Cloudspeicher (wenn überhaupt auf einem Cloudspeicher) landen. Besonders schwierig ist das bei erfolgreichen Hacks dieser Platformen. Solche Platformen sind natürlich attraktive Ziele für Hacker, denn es sind tausende Benutzerdaten, die ich dort mit nur einem Hack abgreifen kann.

Internetausfälle und Speichergeschwindigkeiten

Diese Daten stehen offensichtlich nur zur Verfügung, wenn das Internet funktioniert. Sollte mal die Leitung langsam sein oder ganz ausfallen, könnt ihr praktisch nicht mehr Arbeiten. Hier kommt es meist auf die Upload-Geschwindigkeit als größeren Flaschenhals an (wenn ihr irgendwo sowas lest wie "100 MBit/s VDSL-Geschwindigkeit" oder ähnliches bedeutet das, dass ihr damit den Download beschreibt. Wichtiger ist aber bei Non-Synchronen Leitungen (besonders im privaten Bereich sehr viel üblicher) die Upload-Geschwindigkeit. Die liegt häufig um ein vielfaches niedriger. (z. B. 100 MBit/s Download, 8 Mbit/s Upload wäre ein typischer Wert)
Nochmal verwirrender wird das Ganze, wenn man versucht das mit der Geschwindigkeit einer Festplatte zu vergleichen. Diese werden typischerweise in MByte/s nicht MBit/s angegeben. Um einen vergleichbaren Wert zu erhalten, müsst ihr die MBit/s-Angabe nochmal durch 8 teilen.

D.h. eine 100 Mbit/s Download-Leitung kann nur mit bis zu 12.5 MByte/s Daten herunterladen und in unserem Beispiel mit 1 MByte/s hochladen. Das ist im Vergleich zu SSDs bezogen auf die Schreibrate ca. 1/200 - 1/300 der Geschwindigkeit! Bei kleinen Datenmengen bemerkt man das nicht, bei großen ist das praktisch nicht zu gebrauchen. Bis synchrone Glasfaserleitungen ins Spiel kommen. (und selbst solche sind nicht besonders schnell)

Die Lösung: Lokale NAS-Speicher

Als Lösung für all diese Probleme empfehle ich "Network Attached Storage"-Speichersysteme (NAS-Systeme) mit mindestens 2 Festplatten/SSDs im eigenen Haushalt oder Büro. Diese haben teilweise natürlich gewisse Nachteile bei der Arbeit unterwegs – auch diese kann man über das Internet verfügbar machen allerdings ist dann dort auch die eigen Upload-Leistung des Heimanschlusses für die Geschwindigkeit maßgeblich und man öffnet natürlich auch ein Einfallstor für Hacker (allerdings deutlich uninteressanter als Groß-Cloud-Systeme, denn hier muss man für die Daten eines Haushaltes das System hacken) – aber alle anderen Probleme werden in Kombination mit Versionsspeicherung behoben.

 
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Wenn diese Website wirklich so blöd ist solltest Du einfach nicht her kommen.

Einen schönen Tag noch und denk mal drüber nach wieviel Du gezahlt hast um die Website zu besuchen? Nichts.
Wieviel Werbung siehst Du hier? Keine. Kostet mich die Website etwas? Oh ja. Mache ich irgendwie Geld mit der Website? Nein.

Aber mich beleidigen lassen muss ich da nun wirklich nicht auch noch...